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Interview mit Fr. Stöckl.

Frau Stöckl

Interview der Freiwilligen-Agentur und Nachbarschaftshilfe mit Fr. Stöckl.

 

Fr. Stöckl ist seit April 2014, also quasi seit Gründung der Freiwilligen-Agentur als Ehrenamtliche in Bobingen tätig. Sie hat der damaligen Leiterin, Fr. Haneberg bei diversen Öffentlichkeitsarbeiten kräftig unter die Arme gegriffen. Wir wissen alle, wie schwer es ist, ein Projekt zu starten. Hier hat Fr. Stöckl nicht nur tatkräftig geholfen, sie hat auch parallel dazu ihre diversen Ehrenämter ausgeführt. Auch Fr. Frenkenberger schätzt sie als zuverlässige, spontane Hilfe sehr.

 

Sie engagieren sich in Ihrer Freizeit im außerordentlichem Maß
Welche ehrenamtliche Tätigkeiten machen Sie und ca. seit wann?

Ich arbeite seit knapp 8 Jahren bei der Königsbrunner Tafel und seit rd. 5 Jahren beim Bobinger Tisch, beides in den Fahrergruppen, die die Lebens-mittel in den Geschäften abholen. Diese Touren sind alle 4 Wochen.


Außerdem bin ich seit 5 Jahren im Rot-Kreuz-Lädle in Bobingen tätig, 1 Vormittag pro Woche, gelegentlich auch mal zusätzlich als Vertretung. Hier werden Kleiderspenden sortiert und Kunden beim Kauf beraten. Der Überschuß aus den Verkäufen wird am Jahresende an eine soziale Einrichtung in Bobingen gespendet, z.B. an den Bobinger Tisch, einen Kindergarten etc.


Zudem habe ich mich stark in der Flüchtlingsarbeit an meinem Heimatort Großaitingen engagiert, dies seit Anfang 2014, zunächst in ehrenamtlichem Deutschunterricht für junge Männer aus Eritrea, bis Deutschkurse von offiziellen Schulanbietern möglich waren. Danach habe ich unsere neuen Mitbewohner unterstützt bei Arztbesuchen, Landratsamt, Jobcenter, Wohnungs- suche etc. Mittlerweile sind alle selbständig mit eigenen Wohnungen und Arbeitsstellen, dass sich der Kontakt auf einer freundschaftlichen Basis entwickelt hat.  Sonst mache ich gelegentlich kleinere Hilfsarbeiten für die Freiwilligen- agentur, die aber keinen festen Plan haben.

 

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich ehrenamtlich zu betätigen?

„Helfen ist Christenpflicht“ – dies ist mein Motto. Mir war immer klar, dass ich eines Tages, wenn berufliche Verpflichtungen mich nicht mehr so stark beanspruchen, ehrenamtlich tätig sein werde.

 

Es traf sich gut, dass die Königsbrunner Tafel Mitarbeiter in der Fahrergruppe suchte zu dem Zeitpunkt, als ich beruflich auf 3 Tage pro Woche reduzierte. Das war für mich der Startschuß.

 

Warum engagieren Sie sich? Welchen „Nutzen“ haben Sie vom Ehrenamt?

Mein Leben verlief, bis auf ein paar schwere Ausnahmen, grundsätzlich positiv und ich hatte oft in meinem Leben Glück. Dies möchte ich an die Gesellschaft zurückgeben. Meinen „Nutzen“ sehe ich eben darin, gedanklich nicht an der eigenen Hausecke stehen zu bleiben sondern darüber hinaus zu sehen und Menschen zu helfen, die es schwerer im Leben haben.


Außerdem habe ich sehr viele interessante und engagierte Menschen kennen gelernt. Dies bereichert mein Leben sehr.

 

Was war Ihr schönstes Erlebnis im Ehrenamt?

DAS schönste Erlebnis gibt es eigentlich nicht. Ich freue mich auf jeden Einsatz, auf meine KollegInnen, auf die Gespräche mit ihnen und letztendlich auch auf das gute Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben.

 

Gibt es auch mal Frust bei Ihrem Engagement?

Frust gab es am meisten in der Flüchtlingsarbeit, wenn es um Ämter ging. Hier ist der Helferkreis an seine Grenzen gestoßen und musste das eine oder andere mal vor den Ämtern kapitulieren.

 

Was hält Sie bei der Stange - warum machen Sie im Engagement weiter.

Woher nehmen Sie Ihre Energie für so viel ehrenamtliches Engagement?

Die Energie kommt aus den Tätigkeiten selbst. Es macht einfach Spaß, wenn ein volles Auto zur Tafel zurückfährt und wir wissen, dass es Menschen gibt, die auf diese Lebensmittel angewiesen sind; und dass diese Lebensmittel nicht vernichtet werden, wie es der Großhandel oftmals vorschreibt.

 

Oder nach dem Vormittag im Lädle die Kasse zu zählen und zu wissen, einen kleinen Beitrag geleistet zu haben, dass ein Projekt unterstützt werden kann.

 

Ich bin auch stolz darauf, dass meine „Schützlinge“ aus Eritrea ihr Leben selbst in die Hand genommen haben und ich ihnen dabei helfen konnte.

 

Haben Sie auch Wünsche und Anregungen an die Freiwilligen-Agentur und Nachbarschaftshilfe Bobingen?

Die Freiwilligenagentur wird sehr engagiert von Frau Sabine Frenkenberger geleitet.
Ich wünsche mir, dass die Stadt Bobingen diese Stelle beibehält und wo nötig finanziell und tatkräftig unterstützt.


Schön wäre so eine Art vierteljährlicher Stammtisch, um die anderen Helfer kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.

 

VIELEN DANK für das Interview!

 

 
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